Call for Papers – FORGE25 – Daten neu denken

Einreichung von Beiträgen jetzt über ConfTool möglich! 

Im Jahr 2025 findet die Konferenz FORGE – Forschungsdaten in den Geisteswissenschaften – an der Universität Rostock vom 24. bis zum 26. September 2025 statt. Das Motto der diesjährigen, fünften Ausgabe der FORGE lautet „Daten neu denken“.

Forschungsdaten und der Umgang mit ihnen, das Forschungsdatenmanagement (FDM), sind als Handlungsfeld an verschiedenen Forschungsinstitutionen, an Kulturerbe-Einrichtungen und in den wissenschaftlichen Fach-Communities längst etabliert. Sie sind ein wichtiger Teil der wissenschaftlichen Arbeit und des Erkenntnisprozesses, wobei sie stets im Zusammenhang mit der zunehmenden Digitalisierung von Wissenschaft und Gesellschaft zu betrachten sind und aktuell durch die schnelle Weiterentwicklung von Methoden der Künstlichen Intelligenz mit einem weiteren Transformationsprozess verbunden sind.

Dass Forschungsdaten und FDM aus der wissenschaftlichen Arbeit nicht mehr wegzudenken sind, davon zeugen zahlreiche Infrastrukturen und Services, die in den letzten Jahren an Universitäten und darüber hinaus aufgebaut wurden. Auch bei einschlägigen Tagungen ist das Thema regelmäßig präsent. Wie aber sieht es in den Geisteswissenschaften selbst aus? Es ist davon auszugehen, dass die Forschungsprozesse auch dort bereits „datafiziert“ sind, dass sie also auf der Grundlage digitaler Daten ablaufen. Aber sind wir als Forschende bereits souverän im Umgang mit diesen Daten? Und selbst wenn wir Forschungsdaten bereits routiniert erstellen, nutzen, verwalten, publizieren und archivieren, erkennen wir dabei auch noch neue Facetten, Herausforderungen und Potentiale der Daten?

Mit der diesjährigen FORGE möchten wir neue Formen von Forschungsdaten in den Blick nehmen, vorhandene Daten in neuer Weise durchdringen, den Umgang mit Forschungsdaten in innovativer Weise gestalten und die Forschungsdaten und ihr Management neu durchdenken. Ziel ist es, unsere Forschungsdaten kritisch zu reflektieren, unbeachtete Aspekte in den Daten zu identifizieren, ihre Qualität zu optimieren, sie stärker sichtbar und besser nachnutzbar machen. Auch sollten wir neue gesellschaftliche und technische Entwicklungen für geisteswissenschaftliche Forschungsdaten berücksichtigen und nutzen und als Forschende in neuer Weise kompetent im Umgang mit unseren Daten werden. Wir rufen daher unter dem Motto „Daten neu denken“ zu Einreichungen zur FORGE 2025 auf. Folgende Fragenkomplexe stehen auf der Tagung im Fokus:

1. Welche Daten gelten in den Geisteswissenschaften als Forschungsdaten und wo übersehen wir bisher unerkannte Potenziale?

  • Wenn wir geisteswissenschaftliche Forschung neu denken: Wo sind Forschungsdaten, die ggf. bisher nicht als solche behandelt wurden?
  • Welche Datentypen halten vermehrt Einzug in die geisteswissenschaftliche Praxis, welche Herausforderungen und Best Practices gibt es, z. B. im Hinblick auf audiovisuelle Forschungsdaten?
  • Wie steht es um die Diversität von Daten? Wo gibt es Leerstellen oder Lücken (z. B. Gender Data Gap oder Provenienzforschung)? Welche Daten sollten erzeugt, erhoben oder aufbereitet werden, auch mit Blick auf Data Feminism, Dekolonialisierung und das „schwarze Loch“ des 20. Jahrhunderts (Zitat: Elisabeth Niggemann)?

2. Wie können geisteswissenschaftliche Forschungsdaten nachhaltiger genutzt, veröffentlicht und archiviert werden?

  • Wo werden derzeitig geisteswissenschaftliche Forschungsdaten veröffentlicht bzw. nachhaltig und langfristig aufbewahrt? Welche davon sind wirklich geeignet? Welche Daten haben noch keinen Hort und wie könnte das Problem gelöst werden?
  • Mit welchen Infrastrukturen und Tools können neue Herausforderungen im Umgang mit geisteswissenschaftlichen Forschungsdaten aufgegriffen und FAIRes Forschungsdatenmanagement für Forschende erleichtert werden?
  • Müssen wir immer wieder alles neu denken, was können wir aus der Vergangenheit lernen und welche Rolle spielen nachhaltige und unabhängige (im Sinne von nicht-kommerzielle, scholar-led) Dateninfrastrukturen dabei?
  • Daten können reproduziert und in neuen Kontexten verwendet werden: Wie viele Daten werden in den Geisteswissenschaften und den Digital Humanities eigentlich aktiv wiederverwendet? Gibt es dazu überhaupt Erhebungen und lässt sich das quantifizieren? Welche Probleme stellen sich in der Nachnutzung?
  • Wie gelangen wir zu produktiven, durch Mensch und Maschine effektiv und rechtskonform nutzbaren Repositorien ohne die Dateneinreichung durch komplexe Anforderungen an Metadaten- und Ingest-Workflows zu erschweren?
  • Welche Auswirkungen haben die unterschiedlichen Preseravation Levels (binary, logical, semantic) auf die nachhaltige Nutzung, Veröffentlichung und Archivierung?

3. Wie können Qualitätsstandards, ethische Prinzipien und ökologische Nachhaltigkeit im Umgang mit Forschungsdaten gesichert werden?

  • Genügen unsere Daten bereits den FAIR- und bei Daten aus indigenen Gemeinschaften den CARE-Prinzipien? Wie können wir dies konkret in einzelnen geisteswissenschaftlichen Fächern prüfen und umsetzen, auch mit neuen Ansätzen und Strategien?
  • Wie weit ausgearbeitet ist eine Datenethik in den Geisteswissenschaften und den Digital Humanities? Welche datenethischen Fragen stellen sich in den Geisteswissenschaften?
  • Inwieweit berücksichtigen wir bereits ökologische Aspekte bei der Erzeugung, Verwendung, Publikation, Sicherung von Forschungsdaten und was können wir hier noch mehr tun? Wo steht dieses Ziel in Einklang oder in Konflikt mit anderen Zielen (wie z. B. FAIR-Prinzipien)?

4. Welche Rolle spielen Innovation und neue Technologien im Forschungsdatenmanagement?

  • Was ist eigentlich Innovation im Datenmanagement? Gibt es Zyklen des „Neu Denkens“ im Forschungsdatenmanagement? Welche Themen kommen immer wieder in neuer Gestalt?
  • Wie können wir neue technologische Entwicklungen im Zusammenhang mit Daten (z. B. im Bereich Machine Learning, Deep Learning, LLMs, generative KI) berücksichtigen und die dabei erforderlichen intensiven Diskurse zu Themen wie Datenprovenienz, -qualität, -ethik und -nachhaltigkeit oder auch zu ökologischen Aspekten führen?
  • Auch Code sind Daten, die analysiert, deren Qualität geprüft und die wiederverwendet werden können (Software, Modularität, FAIR-Prinzipien für Software). Welche Herausforderungen stellen sich bei der Erzeugung oder Wiederverwendung von Code? 

5. Wie kann die Data Literacy in den Geisteswissenschaften verbessert werden?

  • Welche neuen Wege können wir gehen, um die Data Literacy in den Geisteswissenschaften insgesamt zu verbessern? Wie können Daten die geisteswissenschaftliche Aus- und Weiterbildung verändern?
  • Welche Herausforderungen stellen sich im Kontext der Beratung zu geisteswissenschaftlichen Forschungsdaten und deren Management?
  • Wie verhalten sich verschiedene Literacies zueinander, z. B. Critical AI-Literacy und Information Literacy?

Über diese Fragen hinaus können zur Konferenz Beiträge zu allen relevanten Themen aus dem Bereich Forschungsdaten und insbesondere der FDM-Praxis in den Geisteswissenschaften und benachbarten Disziplinen wie den Sozialwissenschaften und der Bildungsforschung eingereicht werden.

Konferenzbeiträge können in den drei folgenden Beitragsarten eingereicht werden:

Workshop 
Einreichung eines Abstracts (500–800 Wörter) 
Ein Workshop dauert min. 1,5h und max. 3h. Die Workshops können in deutscher oder englischer Sprache durchgeführt werden. 

Vortrag 
Einreichung eines Abstracts (500–800 Wörter) 
Für die einzelnen Vorträge sind 20 Minuten Präsentationszeit und 10 Minuten Diskussionszeit vorgesehen. 

Poster 
Einreichung eines Abstracts (300–500 Wörter). 
Es wird erwartet, dass mindestens eine:r der Autor:innen während der Postersession zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung steht.

Jedes Abstract sollte zusätzlich: eine kurze Zusammenfassung von 150–200 Wörtern sowie drei bis fünf Schlagwörter enthalten, die in Veröffentlichungen (z. B. auf der Konferenzwebsite für die Programmankündigung) genutzt werden können. Eine Liste von Referenzen/Literaturhinweisen kann dem Abstract hinzugefügt werden und wird bei der Anzahl der Wörter nicht mitgezählt.

Bitte geben Sie bei Workshops zusätzlich deren geplante Dauer an (90 bis maximal 180 Minuten). Die Abstracts sind unter Berücksichtigung folgender Formatvorgaben über das ConfTool  bis zum 30.04.2025 einzusenden:

  • Bitte das Word-Template mit Formatvorlagen nutzen, da dies das Erstellen des Book of Abstracts erleichtern wird
  • Dateiformat: docx oder odt
  • Schriftart: Arial, Schriftgröße: 11
  • Zitierstil: The Chicago Manual of Style, 17. Edition (https://doi.org/10.7208/cmos17), als Citation Quick Guide hier abrufbar

Die Hauptkonferenzsprache ist Deutsch, allerdings können auch Beiträge auf Englisch eingereicht werden. 

Die Begutachtung erfolgt im Open Peer Review-Verfahren, sodass die Namen von Autor:innen und Reviewer:innen gegenseitig transparent sind. Die Namen der Reviewer:innen sowie die Inhalte der Gutachten werden jedoch nicht veröffentlicht.

Die Benachrichtigungen über die Annahme der Beiträge erfolgen am 15.06.2025. Die angenommenen Beiträge werden vor der Konferenz in einem Book of Abstracts sowie als Einzelpublikationen in der FORGE-Community auf Zenodo veröffentlicht. Auch die Poster werden dort unter einer CC-BY Lizenz zentral publiziert. 

Rückfragen richten Sie bitte per E-Mail an die folgende Adresse: forge25uni-rostockde 

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